SPD in Langgöns

Zukunft gemeinsam gestalten!

Neujahrsempfang SPD Langggöns - „Europa Vorbild für ganze Welt“

Veröffentlicht am 20.01.2014 in Presse

Die Spitzen der Langgönser SPD mit Gästen (v.l.): Karl-Heinz Wilhelm, Gerald R. Dörr, Udo Bullmann, Kristine Tromsdorf, Matthias Körner, Thomas Schmidt und Horst Röhrig.
Foto: Rieger

„Wir müssen auf Europa aufpassen, wenn wir morgen eine schöne Zukunft haben wollen.“ Mit diesen Worten schloss Dr. Udo Bullmann, Europaabgeordneter der SPD aus Gießen, seine Rede beim Neujahrsempfang der Langgönser SPD. Für seinen Vortrag, der Probleme und Perspektiven Europas aufzeigte, erhielt er viel Applaus.

Zuvor hatte sich SPD-Vorsitzender Gerald R. Dörr über das große Interesse gefreut. Er eröffnete seine Rede mit einem Zitat des österreichischen Kabarettisten Werner Schneyder: „Europa besteht aus Staaten, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie selbst beschlossen haben.“ Europa habe einen Frieden über viele Jahrzehnte erreicht und offene Grenzen. „Für mich ist Europa ohne Zweifel ein Vorbild für die ganze Welt“, betonte Dörr. Er bedauerte es, „wenn es Stimmung gegen Europa gibt und in schlechte und gute Europäer unterteilt wird“. Er glaube nicht, dass es mehr Ausländer seien, die „den Sozialstaat schröpfen“ wollten als Deutsche. „Wir brauchen die Arbeitskräfte aus anderen Nationen und aus Europa.“

Es sei ein Unding, was mit den Flüchtlingen vor der Insel Lampedusa passiere. „Europa ist groß und reich, es hat 500 Millionen Einwohner. Da muss es möglich sein, eine halbe Million Flüchtlinge aufzunehmen“, forderte Dörr. Herunter gerechnet auf die Kerngemeinde Lang-Göns seien es lediglich fünf Flüchtlinge. Er appellierte, nicht auf „politische Brandstifter“ zu hören. „Die Zeit des Friedens, die wir momentan haben, ist ein einmaliges Werk von Politikern, die vernünftig und verantwortungsbewusst gearbeitet haben.“

Auch Bullmann brach eine Lanze für Europa und machte deutlich, „dass wir mehr und mehr von Entscheidungen abhängen, die in Europa getroffen werden: Denn 80 Prozent der Gesetze werden inzwischen in Europa entschieden“. Ihn ärgere seit Jahren die „Dummdreistigkeit, mit der in Talkshows das Europathema verludert wird“. Statt Leuten aus der Wirtschaft oder der Exportbranche säßen dort vielmehr wirtschaftsferne Personen, „die viel zu selten die Wahrheit sagen“. Fakt sei, dass in Deutschland ein Viertel der Arbeitsplätze vom Export abhänge, 60 Prozent der deutschen Exporte gingen in die EU. „Wir brauchen Europa, um Stärke zu entwickeln und Zukunft zu gestalten“, machte Bullmann deutlich. Eine Rückkehr zur Mark sei „ausgemachter Blödsinn“ und eine „Milchmädchenrechnung“.

„Scheinheiligkeit“

Aktuell geschürten Befürchtungen vor einer Armuts- und Einwanderungswelle aus Rumänien und Bulgarien setzte Bullmann entgegen, dass diese Menschen schon länger in Deutschland seien. Für sie seien durch die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes seit Jahresbeginn nun Rechtssicherheit geschaffen und die Voraussetzungen für eine Integration verbessert worden. Dieses Thema werde „mit Scheinheiligkeit betrieben“, rügte er. Griechenland müsse man auffordern, Missstände abzustellen, dort aber auch Reformen „nahe am Menschen“ fördern. „Es kann uns in Zukunft nur dann gut gehen, wenn es unseren Freunden in Europa auch gut geht“, sagte Bullmann abschließend.

Vorsitzender Dörr dankte dem bewährten Organisations- und Küchenteam um Renate Müll.

Quelle: Gießener Anzeiger vom 20.01.2014